LED Tauchlampen

LED Tauchlampen haben mittlerweile die Halogen Tauchlampen fast vollständig verdrängt. Das liegt daran, dass LED Tauchlampen sich auf dem aktuellen Stand der Technik befinden. Eine LED hat im Vergleich zu einem Halogenstrahler eine wesentlich verbesserte Effizienz, bei gleicher Leuchtkraft verbraucht die LED wesentlich weniger Strom als eine Halogenlampe. LED Tauchlampen gibt es mittlerweile in allen erdenklichen Varianten, Größen und Leuchtstärken. Es gibt riesige LED Tauchlampen, die bis zu 50.000 Lumen entwickeln. Daneben gibt es kleine LED Hand-Tauchlampen, die mit nur einer Leuchtdiode ausgestattet sind und die deswegen auch nur sehr wenig Strom verbrauchen, und die mit einer einzigen AAA Batterie auskommen. Solche Lampen sind extrem klein und können mit einer speziellen Vorrichtung sogar am Maskenband der Tauchmaske befestigt werden.

LED Tauchlampen sind preisgünstig

Im Vergleich zu Halogen Tauchlampen sind LED Tauchlampen auch vergleichsweise preiswert. Das liegt daran, dass die Fertigung der LED Technologie deutlich günstiger ist als die Verwendung von Halogentechnik.

Aber LED Tauchlampen geben nur kaltes Licht?

Lange Zeit war die LED Technik nicht ausgereift. Die ersten LED Tauchlampen waren zwar leuchtstark bei gleichzeitig geringem Stromverbrauch, gaben jedoch aufgrund der unterschiedlichen Spektralanteile des Lichts ein sehr kaltes Licht ab. Insbesondere Rottöne wurden von den LED Tauchlampen der ersten Generation nicht wiedergegeben. Das stellte für Unterwasserfotografen oder Unterwasserfilmer ein großes Problem dar. Aufgrund der speziellen Eigenschaften des Wassers verschwindet nämlich der Rotanteil des Tageslichts bereits ab 5 m Wassertiefe. Unterwasserfotografen benötigen daher sogar bei hellem Tageslicht Tauchlampen oder ein Blitzgerät, um die Rotanteile auf ihren Abbildungen sichtbar zu machen.

LED Tauchlampen sind nichts für Unterwasserfotografen und Videofilmer, oder?

Von daher hat es noch längere Zeit gebraucht, bis auch Unterwasserfilmer und Unterwasserfotografen sich von ihren bewährten Halogen Tauchlampen getrennt haben. Denn Halogenstrahler hatten konstruktionsbedingt den erforderlichen Rotanteil in dem von ihnen gespendeten Licht, im Gegensatz zu den frühen LED Tauchlampen. Mittlerweile gibt es jedoch erhebliche Fortschritte in der LED Technologie. Die aktuellen Leuchtdioden basieren auf anderen Herstellungsverfahren und liefern daher auch ein völlig anderes Licht. Der Unterschied lässt sich oft mit bloßem Auge nicht wahrnehmen, eine Spektralanalyse des ausgestrahlten Lichts zeigt jedoch deutlich, dass die Rotanteile im LED-Licht bei den modernen Leuchtdioden in ausreichendem Maß vorhanden sind, um „Tageslichtqualität“ zu erreichen. In den letzten 3-4 Jahren sieht man daher auch immer mehr Videolampen und Fotolampen basierend auf LED Technologie. Auch Profifotografen trennen sich somit nach und nach von ihren Halogen Tauchlampen und verwenden die neuen, preisgünstigeren und effizienteren LED Tauchlampen.

LED Tauchlampen halten länger

Ein weiterer großer Vorteil der LED Technologie ist die sehr hohe Lebensdauer der Leuchtdioden. Eine Leuchtdiode hat eine Lebensdauer von bis zu 100.000 Stunden. Das überschreitet die Lebensdauer einer herkömmlichen Glühbirne oder Halogenlampe um ein Vielfaches. Andererseits ist diese lange Lebensdauer auch erforderlich, damit LED Tauchlampen wirtschaftlich verwendet werden können. Denn ein Austausch der Leuchtdiode ist praktisch nicht möglich.

LED Tauchlampe – kaputt ist kaputt!

Ist die Leuchtdiode einer LED Tauchlampe einmal defekt, so ist die gesamte Tauchlampe reif für den Elektroschrott. Da auch bei moderner LED Produktion immer noch vereinzelt Fehler auftreten können haben manche Hersteller das Problem gelöst, indem sie modular austauschbare Lampenköpfe bieten, die den LED-Strahler (also Leuchtdiode mit Reflektor) enthalten. Sollte also die Leuchtdiode vorzeitig verschleißen, lässt sich bei dieser Bauweise immer noch der Lampenkopf tauschen. Angesichts der günstigen Preise moderner LED Tauchlampen zeichnet sich hier jedoch insgesamt eine Entwicklung dahingehend ab, dass angesichts der gesunkenen Preise ein modularer Aufbau der LED Tauchlampen nicht mehr vorgenommen wird. Denn damit erhöht sich bauartbedingt der Grundpreis der Lampe, was offensichtlich ein negatives Kaufargument ist. Das ist passend zur modernen Wegwerfgesellschaft. Jeder muss da selbst entscheiden, welchen Weg er gehen will.

Auch bei LED Tauchlampen ist der Reflektor wichtig

Wie bei jeder Taschenlampe oder Tauchlampe ist neben dem verwendeten Leuchtmittel auch der Abstrahlwinkel und damit der Lichtkreis der Lampe entscheidend. Der Reflektor einer LED Tauchlampe sorgt dafür, dass das von der LED Diode abgegebene diffuse Licht, welches in alle Richtungen ausgestrahlt wird, auf einen gewissen Bereich gebündelt wird. Ein Spot-Reflektor wirft in der Regel einen starken, mittenbetonten Leuchtkreis, mit einer leichten Korona. Hier kann man selbst als Laie erkennen, ob eine LED Tauchlampe etwas taugt oder nicht. Im Spot sollte nämlich eine homogene, gleichmäßige Ausleuchtung vorliegen. Ist dies nicht der Fall, wurde vom Hersteller wahrscheinlich ein billiger Reflektor verwendet. Das wirkt sich vielleicht positiv auf den Preis der LED Tauchlampe aus, aber negativ auf die Qualität des Lichts.

Welche Lampenversion ist die richtige? Spot oder Wide?

Viele Tauchlampenhersteller bieten bei ihren Modellreihen (fast) identische LED Tauchlampen in zwei verschiedenen Ausführungen an. Die eine Ausführung nennt sich „Spot“ oder „Regular“, die andere „Wide“ oder „Flood“. Damit ist der unterschiedliche Abstrahlwinkel des Lampenreflektors gemeint. Reguläre oder Spot-Tauchlampen haben einen Leuchtwinkel von 8-12°. Dadurch entsteht ein schöner, heller Lichtspot. Damit kann man auch weiter entfernte Objekte sehr gut beleuchten. Für Unterwasserfotografie oder Video braucht man jedoch ein „breites Licht“, um Objekte bzw. Motive so auszuleuchten, dass der gesamte von der Kamera wahrgenommene Bereich vernünftig beleuchtet ist. Solche Reflektoren bzw. Tauchlampen haben in der Regel einen Abstrahlwinkel oder Leuchtwinkel von rund 120°.

Der Einsatzbereich entscheidet über den benötigten Leuchtwinkel

Bei modernen LED Tauchlampen bieten die Hersteller daher oft zwei verschiedene Versionen der gleichen Lampe an, die sich ausschließlich durch den verwendeten Reflektor in der Lampe unterscheiden. Hier muss man sich vorher über den Einsatzbereich der LED Tauchlampe Gedanken gemacht haben, damit man später die Kaufentscheidung nicht bereut. Als Faustregel gilt hier, der „normale Taucher“ ohne fotografische Ambitionen fährt mit der Spot-Variante besser. Denn mit der Wide-Variante ist ein gezieltes anleuchten weiter entfernter Objekte in der Regel nicht möglich. Auch Unterwasserzeichen lassen sich mit so einer Lampe schlechter geben. Bei schlechterer Sicht unter Wasser aufgrund von Schwebeteilchen kommt es zudem oft zum sogenannten „Weiße Wand-Effekt“. So, als würde man im Nebel das Fernlicht am Auto einschalten. Wer jedoch auch gerne fotografiert oder mit seiner GoPro Videoaufnahmen erstellt, wird mit der Spotlampe allein nicht glücklich werden. Jedenfalls bei einem Nachttauchgang.

Austauschbare Lampenköpfe – das Beste aus beiden Welten?

Einige Lampenhersteller haben auf das Problem der unterschiedlichen Einsatzbereiche bereits reagiert und bieten ihre Lampenmodelle mit einem Wechselkopf an, so dass man sowohl eine Spot-Variante, als auch eine Weitwinkelvariante des Leuchtkopfes auf die gleiche Tauchlampe aufsetzen kann. Das ist natürlich toll, wenn man dann beide Lampenköpfe kauft und somit die Wahl vor jedem Tauchgang treffen kann. Oft sind die Gesamtkosten für solche modular aufgebauten Lampen sehr hoch. Da jeder Taucher auch eine Reservelampe haben sollte, kann es insgesamt günstiger sein, zwei verschiedene Lampen zu kaufen. Eine mit Spot und eine mit Weitwinkel.

Die Elektronik einer LED Tauchlampe ist auch wichtig

LED Tauchlampen unterscheiden sich aber auch im Hinblick auf die verwendete Steuerelektronik. Während des Betriebs der Lampe wird die Leuchtdiode wegen der nachlassenden Kraft der Batterie in der Regel etwas dunkler. Es gibt allerdings Steuergeräte, welche die LED Tauchlampe dann nachregeln, so dass die Leuchtdiode wieder heller leuchtet. Tolle Technik, aber hier verbirgt sich ein großes Problem für den Taucher in der Praxis! Während man bei einer herkömmlichen Tauchlampe am nachlassenden Licht erkennen kann, dass die Batterie bald zur Neige geht, ist dies bei elektronisch nachregelnden LED Tauchlampen nicht der Fall. Diese stellen unvermindert die volle Leuchtkraft zur Verfügung, bis die Batterie oder der Akku vollständig erschöpft ist. Dann schalten sie die Leuchtdiode unmittelbar ab. Hier kann es zu bösen Überraschungen kommen, wenn man ohne Backup-Tauchlampe taucht.

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